Genetisches Praktikum der Leistungskurse Biologie Klasse 12


Vaterschaftsverfahren, Täterermittlung in der Kriminalistik, Lebensmittelkontrollen, Grundlagenforschung: biotechnologische und auch gentechnische Verfahren entwickeln sich rasant. Es verwundert nicht, dass grundlegende Verfahren in Theorie und auch Praxis im aktuellen Biologie-Lehrplan betont werden. Gute fachliche Kenntnisse sind zudem die notwendige Basis für eine Bewertung und eine differenzierte Meinungsbildung zu Biotechnologie und Gentechnik.

Unsere Biologie-Leistungskurse Klasse 12 absolvierten am 7.6. 24 einen Genetik-Praktikumstag zu den Methoden des „Genetischen Fingerabdrucks“. Dazu isolierten sie DNA aus ihren Mundschleimhautzellen, vervielfältigten mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) einen ganz bestimmten nichtcodierenden DNA-Bereich und machten diesen in einer Gelelektrophorese sichtbar.

Theoretisches Vorwissen wurde hier mit praktischem Tun nachvollziehbar verknüpft. Klar wurde auch noch einmal, dass der genetische Fingerabdruck weder etwas mit Fingern noch mit Genen zu tun hat, und trotzdem ein Verfahren zur Identifikation von Personen, z.B. im Zusammenhang mit Vaterschaftsnachweisen und in der Kriminalistik,  darstellt. Ein einzelner DNA-Abschnitt reicht dazu natürlich bei Weitem nicht, aber das biotechnologische Verfahren lässt sich daran gut ausprobieren.

Ermöglicht wurde das Genetikpraktikum durch die Ausleihe des Mobilen Genkoffers, also eigentlich ist das eher ein mannshoher Stapel von Kisten mit allen nötigen Labormaterialien. Die Ausleihe war an eine vorbereitende LehrerInnenfortbildung gekoppelt, die die Biologie-Fachschaft am 3.6.24 in unserer Schule durchgeführt hat. Damit sind wir unserem Ziel, Genetik auch praktisch erfahrbar zu machen, und dies in den Oberstufenkursen zu verstätigen, ein Stück nähergekommen.

Dass in der Schule erworbene Biokenntnisse auch eine Basis für die Studien- und Berufswahl bilden können, zeigte der Besuch von  Lisa-Marie Haas, die 2012 in unserer Schule Abitur machte, bevor sie in Aachen Biotechnologie studierte. Heute arbeitet sie in einem amerikanischen Unternehmen speziell auf dem Gebiet NGS: Next Generation Sequenzing, also einer sehr modernen Methode zur DNA- Entschlüsselung. Zwölf Jahre nach ihrem Abitur gab sie den aktuellen Bio-Leistungskurslern am 21.6.24 Einblicke in ihr Studium und ihre Arbeit.